Eisbrecher Tarmo
Bei seiner Fertigstellung im Jahr 1907 war der Tarmo der dritte Eisbrecher im Großherzogtum Finnland. Die Eisbrecher hatten in erster Linie die Aufgabe, die Einfahrt in die Winterhäfen Hanko und Turku aufrechtzuerhalten und die Fahrsaison der Häfen in Helsinki, Kotka, Mäntyluoto, Rauma und Vaasa zu verlängern. Eisbrecher halfen auch Schiffen in Seenot.
Tarmo war damals der stärkste und leistungsfähigste Eisbrecher Finnlands, der bis zu 80 cm dickes Eis brechen konnte. Eine Frontschraube erleichterte die Fortbewegung im Eis. Bei härteren Eisverhältnissen kam das Schiff voran, indem es sich durch das Eis rammte. Tarmo erreichte eine Geschwindigkeit von 13 Knoten in offenem Wasser.
Während des Ersten Weltkriegs diente Tarmo in der russischen Marine und unterstützte Marineschiffe und Militärtransporte. Als Finnland 1917 seine Unabhängigkeit erlangte und im Januar 1918 der Bürgerkrieg ausbrach, befand sich das Schiff noch unter russischer Kontrolle in Helsinki. Auf Befehl des Senatsvorsitzenden P. E. Svinhufvud wurde der Eisbrecher Tarmo von Unabhängigkeitsaktivisten gekapert. Während des Winter- und des Fortsetzungskrieges wurden die Eisbrecher für den Einsatz bei den Verteidigungsstreitkräften bewaffnet.
In seinen letzten Jahren diente das Schiff bis 1970 unter dem Namen Apu, danach wurde es zum Museumsschiff umgebaut. Die Renovierung wurde in den Jahren 1990-1992 in der Werft in Kotka durchgeführt. Seit Juli 2008 ist der Eisbrecher Tarmo als Teil des finnischen Schifffahrtsmuseums am Museumsschiffsanleger des Maritimzentrums Vellamo für die Öffentlichkeit zugänglich.
Auf der Website von Vellamo findest du die Öffnungszeiten und weitere Informationen.
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